ELF - Nach Rückzug von Football-Boss Karajica: Wie Esume jetzt plant
- A.T.

- 2. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Hamburger Abendblatt: Massiver Umbruch in der European League of Football. Zusammenarbeit mit abtrünnigen Teams geplant. Zukunft der Hamburg Sea Devils offen.

Zusammenfassung
Zeljko Karajica zieht sich als Geschäftsführer der European League of Football zurück. Football-Liga mit finanziellen und organisatorischen Herausforderungen konfrontiert.
Die ELF plant eine enge Zusammenarbeit mit der European Football Alliance, um Professionalität und finanzielle Transparenz zu fördern und Abspaltungspläne zu stoppen.
Neue Investoren und ein geplanter Team-Standort in London sollen das Wachstum der ELF weiter vorantreiben, während die Zukunft der Hamburg Sea Devils ungewiss bleibt.
Die Mitteilung mit der Überschrift
„European League of Football stellt die Geschäftsführung strategisch neu“
sorgte am Donnerstagabend in der American-Football-Szene für Aufregung: Der Geschäftsführer und Hauptgesellschafter Zeljko Karajica (54), der die Europaliga 2020 gemeinsam mit dem Hamburger Patrick Esume (51) gegründet hatte, zieht sich zurück. Zwei Tage zuvor hatte das Abendblatt exklusiv berichtet, dass es gegen die ELF und die Hamburg Sea Devils, bei denen Karajica ebenfalls Hauptgesellschafter ist, seit 2022 zu insgesamt 42 Vollstreckungsverfahren kam.
„In den kommenden Tagen werden wir einen erfahrenen Co-CEO und Chief Financial Officer (CFO) offiziell vorstellen. Dieser Schritt wurde von allen ELF-Gesellschaftern einstimmig beschlossen“,
ließ sich Karajica in der Liga-Mitteilung zitieren. Der Hamburger Sportinvestor war in den vergangenen Wochen stark in die Kritik geraten, unter anderem hatten sich neun der 16 ELF Teams zur European Football Alliance (EFA) zusammengeschlossen, um mehr Professionalität und finanzielle Transparenz herbeizuführen.

ELF-Boss Karajica kündigt Rückzug zum Saisonende an
„Zeljko Karajica bleibt bis zum Ende der laufenden Saison als Co-CEO im Amt, um gemeinsam mit seinem Nachfolger einen erfolgreichen Abschluss der Spielzeit 2025 zu gewährleisten und einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen“,
heißt es weiter in der Mitteilung. Der Führungswechsel sei „Teil eines langfristig vorbereiteten und abgestimmten Prozesses“, der eine „geordnete Übergabe“ sicherstellen solle.
Bereits am vergangenen Freitag hatte ELF-Mitgründer, -Mitgesellschafter und -Commissioner Patrick Esume seinen Rückzug aus der ELF angekündigt. Als Grund nannte Esume
„unüberbrückbare Differenzen bezüglich der Führung und finanziellen Gestaltung der ELF mit deren Geschäftsführer Zeljko Karajica“.
Unklar schien nun, ob Esume angesichts des Karajica-Rückzugs doch in der ELF verbleiben wird.
Gerüchte um Zukunft von Patrick Esume bei der ELF
„Das Wachstum der ELF ist in nur wenigen Jahren beeindruckend verlaufen. Wir haben eine starke Grundlage geschaffen – und ich bin voller Vorfreude auf die kommenden Schritte. Wir bringen American Football in Europa auf ein völlig neues Level“,
ließ sich Esume am Donnerstagabend zitieren. Die Sätze ließen darauf schließen, dass möglicherweise ein Rücktritt vom Rücktritt bevorsteht.

Am Freitagvormittag verschickte die ELF die Pressemitteilung erneut. Interessant: In der zweiten Fassung ließ sich Esume etwas anders zitieren.
„Das Wachstum der ELF ist geradezu phänomenal. Wir haben einen starken Kurs eingeschlagen und ich bin unglaublich gespannt auf die Neuausrichtung und darauf, wohin sie die Liga führen wird. Wir bringen den American Football in Europa wirklich auf ein neues Niveau.“
Esume-Anwältin sorgt auf Abendblatt-Nachfrage für Klarstellung
Was das nun bedeutet? Auf Abendblatt-Nachfrage sorgte Esumes Rechtsanwältin Patricia Cronemeyer für Klarheit:
„Unser Mandant begrüßt den Schritt von Herrn Karajica, sich zum Ende der ELF-Saison zurückzuziehen, da er glaubt, dass die Liga – unabhängig von seinen eigenen Plänen – nunmehr eine Zukunft hat.“
Darauf hätte sich seine Vorfreude auf die kommenden Schritte bezogen. Eine Rückkehr zur ELF ist also aktuell von Esume nicht geplant.
Welche Gesellschafter den Umbruch in der ELF vorantrieben, wird aus der Mitteilung derweil nicht deutlich. Erst im Juni hatte die Liga in den Private-Equity-Firmen Goal Line Sports LLC (New York), 885 Capital Limited (Dubai) und Oakvale Ventures Limited LLC (London) drei neue Investoren präsentiert.
In der Mitteilung kommt nun lediglich der bereits zuvor präsente ELF-Gesellschafter Heinz Kierchhoff (D2D4 GmbH) zu Wort:

„In nur fünf Jahren hat die ELF ein bemerkenswertes Maß an Professionalität und Wachstum gezeigt. Wir sind tief beeindruckt von dem Erreichten und überzeugt, dass die Liga als treibende Kraft den europäischen Sportmarkt mitgestaltet.“
Alfred Tkaczuk





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