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Düsseldorf · Gerüchte machen die Runde, wonach sich sechs der zehn ehemaligen ELF-Teams, die eine eigene Football-Liga gründen wollen, schon wieder abspalten – inklusive Fire. Was die Gründe dafür sind und wie die Lage ist.

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Am Dienstagabend wurde es mal wieder unruhig in der europäischen Football-Welt. Nachdem lange nichts mehr von der European Football Alliance (EFA) zu hören war, hieß es plötzlich in den sozialen Medien, dass unter den zehn Teams, die aus der European League of Football (ELF) ausgetreten sind, um eine eigene Liga zu gründen, auch wieder ein Streit ausgebrochen sei. Sechs der Teams, darunter Rhein Fire, würden gar schon wieder austreten aus der EFA.

Letzteres stimmt auch, der zweifache ELF-Champion ist derzeit auf dem Papier nicht mehr Teil der EFA. Das heißt aber nicht, dass es kein Zurück mehr gibt. Da geht es nach Informationen unserer Redaktion um rein formelle Dinge. Ja, es gibt aktuell durchaus Unstimmigkeiten in der EFA. Aber ganz so dramatisch, dass die geplante Liga damit nicht mehr zustande kommt, ist es (noch) nicht. Das haben unserer Redaktion mehrere Quellen bestätigt.

Nordic Storm dementiert Austritt

Eine Franchise machte das auch öffentlich, nämlich Nordic Storm:

„Wir sind uns der Gerüchte über einen angeblichen Austritt von Nordic Storm aus der European Football Alliance (EFA) bewusst. Diese Behauptungen sind falsch. Nordic Storm setzt sich weiterhin uneingeschränkt für die Weiterentwicklung des professionellen American Football in Europa ein und führt einen konstruktiven Dialog mit seinen Partnern, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Zukunft des Sports zu schaffen.“

Aber worum geht es denn überhaupt?

Ums liebe Geld – natürlich. Genauer gesagt um die Finanzierung der geplanten neuen Liga. Da gibt es unter den zehn Teams ganz unterschiedliche Ansätze. Die einen wollen eher das „NFL-System“, indem die Teams gemeinsam die volle Kontrolle über die Liga haben, andere (und dazu gehört Rhein Fire) favorisieren inzwischen die von den Vienna Vikings eingebrachte Lösung mit einem externen Investor. Doch das sind nur zwei Varianten, es gibt noch mehr. Und jeder möchte seine natürlich umgesetzt sehen. Es geht irgendwo auch um Egoismen und Selbstverwirklichung.


Vienna Vikings Main Owner Robin Lumsden preferiert das Modell mit einem strategischen Sponsor aus den USA (NFL-Umfeld)
Vienna Vikings Main Owner Robin Lumsden preferiert das Modell mit einem strategischen Sponsor aus den USA (NFL-Umfeld)

Und es zeigt sich eine kleine Erschwernis des EFA-Systems: Die Teams hatten die ELF auch dafür kritisiert, dass die Leitung zu viele Entscheidungen alleine traf. Nun dürfen alle Mitbestimmen und müssen einen Konsens finden. Und dabei treffen zehn Organisationen aus unterschiedlichen Kulturen, mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorstellungen aufeinander. Das Resultat sind eben die aktuellen Differenzen.

Das Ziel bleibt eine EFA-Liga 2026

Wie geht es nun weiter? Die Vorschläge zur Finanzierung sollen jetzt alle ausgearbeitet werden und dann geht die Entscheidungsfindung eben weiter. Einen Zeitplan gibt es nicht. Da alle noch bis zum 31. Dezember an die ELF gebunden sind, können sie ohnehin wenig konkret machen.

Panik ist also noch nicht angebracht; alle EFA-Teams haben weiterhin das Ziel, 2026 miteinander Football zu spielen und werden dieses verfolgen. Doch das Öffentlichwerden von größer werdenden Differenzen sowie Austritte von Teams – ob formell oder nicht – lassen das Vertrauen in das Projekt auch nicht unbedingt anwachsen.


Anmerkung.: Stunden nach dem Erscheinen dieses Artikels wurde bekannt, dass am Montag, 10.11.2025, nach dem NFL-Berlin Spiel, in dessem Vorfeld ein finales Treffen mit Entscheidungen und Vertragsunterzeichnungen auf dem Programm stehen sollen, eine öffentliche Bekanntmachung zu erwarten ist.


Alfred Tkaczuk

 
 
 

Düsseldorf · Der zweifache europäische Champion verliert eine zentrale Figur: Der General Manager geht kurzfristig zu den Vienna Vikings. Der Abschied kommt in einer Phase des Umbruchs – und zeigt, wie unterschiedlich die Strukturen beider Teams sind.

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Es ist in der vergangenen Woche beinahe ein wenig untergegangen, dass Max Paatz Rhein Fire verlassen und zu den Vienna Vikings wechseln wird. Überlagert wurde das Thema natürlich von der Namenssuche, die seit ein paar Tagen offiziell läuft. Doch wurde am vergangenen Mittwoch eben auch der Abgang des General Managers verkündet.

„Es waren zwei intensive Jahre. Ich bin für jede Minute sehr dankbar, sportlich und menschlich hat mir das sehr viel bedeutet. Manchmal ist es so, dass es neue Impulse braucht“,

sagte Paatz beim Fantalk im Knoten in der Düsseldorfer Altstadt.

„Ich werde immer mit einem lachenden Auge auf Düsseldorf schauen und mich freuen, wenn wir uns dann nächstes Jahr zweimal sehen. Großes Dankeschön an zwei tolle Jahre und die Erinnerungen, die ich mitnehmen werde.“

Vom Geschäftsführer zum General Manager

Paatz war vor zwei Jahren als Geschäftsführer von den Hamburg Sea Devils zu Fire gekommen. Im Sommer änderte sich seine Rolle hin zum General Manager, der vor allem auch im sportlichen Bereich zu Hause war. Das war auch eine Folge des Abgangs von Head Coach Jim Tomsula. Daniel Thywissen wurde Geschäftsführer und bedankte sich nun für Paatz‘ Wirken bei Fire. Dessen viele investierte Arbeitsstunden könne man gar nicht aufwiegen, sagte er.

Aber warum dieser Wechsel?

Paatz kommt gebürtig aus Kleve, war früher in der NFL Europe schon mal bei Rhein Fire tätig, hat hier Freunde und Familie – sicher auch ein Grund für die Rückkehr an den Niederrhein vor zwei Jahren. Reichen da wirklich „neue Impulse“, also eine neue Aufgabe, etwas Neues sehen, als Erklärung?

Ein stückweit sicherlich. Denn bei den Vikings gelten andere Bedingungen als bei Fire. In Wien steht hinter der Franchise ein seit 1983 bestehender und sehr erfolgreicher Verein, der nach wie vor eine Mannschaft in der österreichischen Liga stellt. Der Verein zählt nach eigenen Angaben 700 Athleten und Athletinnen sowie 100 weitere Mitglieder. Es gibt eine Jugendakademie, bei der Sport und Schule verbunden werden. Es sind einfach ganz andere Strukturen, weit über die Football-Franchise hinaus.

Damit ist es unter dem Strich ein Job in einem gefestigteren Umfeld. Bei Rhein Fire heißt es im Moment vor allem „von Saison zu Saison denken“, es ist in jedem Winter viel in Bewegung drin. Und wenn das mit ELF oder EFA nicht klappt? Was dann? Das ist Wien anders. Das Team in der paneuropäischen Liga ist natürlich zum Flaggschiff geworden, doch wenn es das nicht gäbe, dann wäre das eben so. Es gibt halt immer noch den Stammverein. Das ermöglicht ein langfristigeres Denken, andere Perspektiven und eine gewisse Sicherheit.

Rhein Fire verliert viel Expertise

Rhein Fire muss Paatz nun erst einmal ersetzen. Auf geschäftlicher Ebene tut das ja schon länger Thywissen, im sportlichen Bereich haben gerade Fred Armstrong und Rohat Dagdelen den Hut auf. Dazu kommen Dinge wie Medienarbeit und die Spieltagsorganisation. Fire verliert viel Wissen und Erfahrung.

„Er kennt auf der einen Seite die Liga in- und auswendig und weiß auch ziemlich genau, was man machen muss, um so eine ELF-Franchise zu führen“,

hatte Gründungsgesellschafter Martin Wagner vor zwei Jahren bei Paatz‘ Ankunft gesagt. Im Juli meinte Thywissen:

„Die Expertise und das Netzwerk von Max suchen in Football-Europa ihresgleichen.“

Profitieren werden davon ab dem 1. November die Vienna Vikings.


Alfred Tkaczuk

 
 
 
Alle YOUNGvikings waren vergangenes Wochenende im Einsatz, Vollgas Richtung Playoffs
Alle YOUNGvikings waren vergangenes Wochenende im Einsatz, Vollgas Richtung Playoffs

Das vergangene Wochenende brachte vier Spiele für den AFC Vienna Vikings Nachwuchs und drei davon endeten mit deutlichen Siegen. Nur die U12 musste sich geschlagen geben, zeigte dabei jedoch eine bemerkenswerte Aufholjagd.

U12:

Die Jüngsten traten auswärts bei den Raiders an und hatten zunächst große Probleme ins Spiel zu finden. Zur Halbzeit lagen die Jungvikinger bereits mit 22:0 zurück, und auch nach dem dritten Viertel blieb der Rückstand bestehen. Erst im letzten Abschnitt gelang die Wende. Zwei Touchdowns brachten die Vikings plötzlich zurück ins Spiel, und die Partie kippte fast noch. Am Ende reichte es jedoch nicht mehr, und das Spiel ging mit 22:14 verloren. Die Chance auf das Finale lebt aber weiter: Kommende Woche fällt die Entscheidung im letzten Saisonspiel gegen die Red Tigers, in einer spannenden Liga, in dem sich alle Teams gegenseitig geschlagen haben.


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U14:

Ganz anders präsentierte sich die U14, die in Innsbruck ein dominantes 40:0 gegen die Raiders feierte. Schon im ersten Viertel gingen die Vikinger in Führung, im zweiten Abschnitt baute das Team den Vorsprung weiter aus, unter anderem durch eine starke Defense, die Punkte durch Turnovers und einen Safety erzielte. Zur Halbzeit stand es bereits 16:0, und auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie klar in violetter Hand. Die Offense punktete weiter, die Defense ließ nichts mehr zu, und am Ende stand ein souveräner Shutout-Sieg. Das Playoff-Ticket ist fix, Heimrecht ebenfalls. Nun geht es darum, die Offense bis zum möglichen Finale weiter zu stabilisieren.

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U16:

Auch die U16 legte in Graz bei den Giants einen beeindruckenden Auftritt hin. Früh im Spiel gelang der erste Touchdown, danach folgten weitere schnelle Punkte, mehrere Interceptions und ein Defense-Touchdown, sodass es bereits nach dem ersten Viertel 21:0 stand. Die Führung wurde im zweiten Abschnitt weiter ausgebaut, bis schließlich die Mercy Rule noch vor der Halbzeitpause aktiviert werden konnte. Zur Pause lag das Team mit 42:0 vorne. Erst im letzten Viertel kam Graz zu seinem einzigen Touchdown, während die Vikings zuvor noch einmal nachgelegt hatten. Am Ende stand ein ungefährdeter 55:8-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel. Ein weiteres klares Signal in Richtung Playoffs, auch wenn der Gegner dort erst nächste Woche feststeht.


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U18:

Das Wochenende schloss mit einem Offensiv-Feuerwerk der U18, die das Team Rangers/Knights auf der Ravelin mit 62:6 besiegte. Schon im ersten Viertel gingen die Vikings deutlich in Führung, und noch im zweiten Abschnitt startete die Mercy Rule, nachdem die Offense fast nach Belieben punktete und auch die Defense mehrfach den Ball zurückeroberte. Im letzten Viertel wurde die Führung weiter ausgebaut, bevor der klare Sixty-Burger feststand. Die Mannschaft ist voll im Playoff-Modus – und trifft dort mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Dragons.

Anm.: diese riesigen Punktedifferenzen werden in der Tabelle nur bis +/- 35 Punkte berücksichtigt; in diesem Fall werden für unsere U18 nur 41 Punkte gewertet.


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Blick nach vorne

  • Für die U14, U16 und U18 ist das Playoff-Ticket bereits gelöst, dazu mit Heimrecht. Sehr wahrscheinlich wird am Samstag, 15.11.2025 ein Triple-Header im Footballzentrum Ravelin stattfinden. Die möglichen Gegner heißen in allen drei Fällen Dragons, in der U16 könnte es auch zu einem Spiel mit den Raiders kommen und in der U18 nur theoretisch mit den Ducks.

  • Die U12 hat noch einen entscheidenden Spieltag vor sich: Gegen die Red Tigers fällt die Entscheidung, nur mit einem Sieg ist das Finale erreichbar. Da alle Teams in dieser Altersklasse bereits gegenseitig Siege eingefahren haben, bleibt es bis zum Schluss spannend.


Alfred Tkaczuk (Quellen: AFC Vienna Vikings, AFBÖ, WSO)

 
 
 
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