top of page

„Neue Impulse“ – und was noch? Was Max Paatz zum Wechsel von Rhein Fire nach Wien bewogen hat

  • Autorenbild: A.T.
    A.T.
  • 5. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Düsseldorf · Der zweifache europäische Champion verliert eine zentrale Figur: Der General Manager geht kurzfristig zu den Vienna Vikings. Der Abschied kommt in einer Phase des Umbruchs – und zeigt, wie unterschiedlich die Strukturen beider Teams sind.

ree

Es ist in der vergangenen Woche beinahe ein wenig untergegangen, dass Max Paatz Rhein Fire verlassen und zu den Vienna Vikings wechseln wird. Überlagert wurde das Thema natürlich von der Namenssuche, die seit ein paar Tagen offiziell läuft. Doch wurde am vergangenen Mittwoch eben auch der Abgang des General Managers verkündet.

„Es waren zwei intensive Jahre. Ich bin für jede Minute sehr dankbar, sportlich und menschlich hat mir das sehr viel bedeutet. Manchmal ist es so, dass es neue Impulse braucht“,

sagte Paatz beim Fantalk im Knoten in der Düsseldorfer Altstadt.

„Ich werde immer mit einem lachenden Auge auf Düsseldorf schauen und mich freuen, wenn wir uns dann nächstes Jahr zweimal sehen. Großes Dankeschön an zwei tolle Jahre und die Erinnerungen, die ich mitnehmen werde.“

Vom Geschäftsführer zum General Manager

Paatz war vor zwei Jahren als Geschäftsführer von den Hamburg Sea Devils zu Fire gekommen. Im Sommer änderte sich seine Rolle hin zum General Manager, der vor allem auch im sportlichen Bereich zu Hause war. Das war auch eine Folge des Abgangs von Head Coach Jim Tomsula. Daniel Thywissen wurde Geschäftsführer und bedankte sich nun für Paatz‘ Wirken bei Fire. Dessen viele investierte Arbeitsstunden könne man gar nicht aufwiegen, sagte er.

Aber warum dieser Wechsel?

Paatz kommt gebürtig aus Kleve, war früher in der NFL Europe schon mal bei Rhein Fire tätig, hat hier Freunde und Familie – sicher auch ein Grund für die Rückkehr an den Niederrhein vor zwei Jahren. Reichen da wirklich „neue Impulse“, also eine neue Aufgabe, etwas Neues sehen, als Erklärung?

Ein stückweit sicherlich. Denn bei den Vikings gelten andere Bedingungen als bei Fire. In Wien steht hinter der Franchise ein seit 1983 bestehender und sehr erfolgreicher Verein, der nach wie vor eine Mannschaft in der österreichischen Liga stellt. Der Verein zählt nach eigenen Angaben 700 Athleten und Athletinnen sowie 100 weitere Mitglieder. Es gibt eine Jugendakademie, bei der Sport und Schule verbunden werden. Es sind einfach ganz andere Strukturen, weit über die Football-Franchise hinaus.

Damit ist es unter dem Strich ein Job in einem gefestigteren Umfeld. Bei Rhein Fire heißt es im Moment vor allem „von Saison zu Saison denken“, es ist in jedem Winter viel in Bewegung drin. Und wenn das mit ELF oder EFA nicht klappt? Was dann? Das ist Wien anders. Das Team in der paneuropäischen Liga ist natürlich zum Flaggschiff geworden, doch wenn es das nicht gäbe, dann wäre das eben so. Es gibt halt immer noch den Stammverein. Das ermöglicht ein langfristigeres Denken, andere Perspektiven und eine gewisse Sicherheit.

Rhein Fire verliert viel Expertise

Rhein Fire muss Paatz nun erst einmal ersetzen. Auf geschäftlicher Ebene tut das ja schon länger Thywissen, im sportlichen Bereich haben gerade Fred Armstrong und Rohat Dagdelen den Hut auf. Dazu kommen Dinge wie Medienarbeit und die Spieltagsorganisation. Fire verliert viel Wissen und Erfahrung.

„Er kennt auf der einen Seite die Liga in- und auswendig und weiß auch ziemlich genau, was man machen muss, um so eine ELF-Franchise zu führen“,

hatte Gründungsgesellschafter Martin Wagner vor zwei Jahren bei Paatz‘ Ankunft gesagt. Im Juli meinte Thywissen:

„Die Expertise und das Netzwerk von Max suchen in Football-Europa ihresgleichen.“

Profitieren werden davon ab dem 1. November die Vienna Vikings.


Alfred Tkaczuk

1 Kommentar


michael.velicky
05. Nov.

Da wird die Verbindung zwischen dem Verein und der Franchise aber sehr verklärt dargestellt.

Gefällt mir
bottom of page