Rhein Fire tritt aus EFA aus – doch das ist (noch) kein Grund zur Panik
- A.T.

- 6. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Düsseldorf · Gerüchte machen die Runde, wonach sich sechs der zehn ehemaligen ELF-Teams, die eine eigene Football-Liga gründen wollen, schon wieder abspalten – inklusive Fire. Was die Gründe dafür sind und wie die Lage ist.

Am Dienstagabend wurde es mal wieder unruhig in der europäischen Football-Welt. Nachdem lange nichts mehr von der European Football Alliance (EFA) zu hören war, hieß es plötzlich in den sozialen Medien, dass unter den zehn Teams, die aus der European League of Football (ELF) ausgetreten sind, um eine eigene Liga zu gründen, auch wieder ein Streit ausgebrochen sei. Sechs der Teams, darunter Rhein Fire, würden gar schon wieder austreten aus der EFA.
Letzteres stimmt auch, der zweifache ELF-Champion ist derzeit auf dem Papier nicht mehr Teil der EFA. Das heißt aber nicht, dass es kein Zurück mehr gibt. Da geht es nach Informationen unserer Redaktion um rein formelle Dinge. Ja, es gibt aktuell durchaus Unstimmigkeiten in der EFA. Aber ganz so dramatisch, dass die geplante Liga damit nicht mehr zustande kommt, ist es (noch) nicht. Das haben unserer Redaktion mehrere Quellen bestätigt.
Nordic Storm dementiert Austritt
Eine Franchise machte das auch öffentlich, nämlich Nordic Storm:
„Wir sind uns der Gerüchte über einen angeblichen Austritt von Nordic Storm aus der European Football Alliance (EFA) bewusst. Diese Behauptungen sind falsch. Nordic Storm setzt sich weiterhin uneingeschränkt für die Weiterentwicklung des professionellen American Football in Europa ein und führt einen konstruktiven Dialog mit seinen Partnern, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Zukunft des Sports zu schaffen.“
Aber worum geht es denn überhaupt?
Ums liebe Geld – natürlich. Genauer gesagt um die Finanzierung der geplanten neuen Liga. Da gibt es unter den zehn Teams ganz unterschiedliche Ansätze. Die einen wollen eher das „NFL-System“, indem die Teams gemeinsam die volle Kontrolle über die Liga haben, andere (und dazu gehört Rhein Fire) favorisieren inzwischen die von den Vienna Vikings eingebrachte Lösung mit einem externen Investor. Doch das sind nur zwei Varianten, es gibt noch mehr. Und jeder möchte seine natürlich umgesetzt sehen. Es geht irgendwo auch um Egoismen und Selbstverwirklichung.

Und es zeigt sich eine kleine Erschwernis des EFA-Systems: Die Teams hatten die ELF auch dafür kritisiert, dass die Leitung zu viele Entscheidungen alleine traf. Nun dürfen alle Mitbestimmen und müssen einen Konsens finden. Und dabei treffen zehn Organisationen aus unterschiedlichen Kulturen, mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorstellungen aufeinander. Das Resultat sind eben die aktuellen Differenzen.
Das Ziel bleibt eine EFA-Liga 2026
Wie geht es nun weiter? Die Vorschläge zur Finanzierung sollen jetzt alle ausgearbeitet werden und dann geht die Entscheidungsfindung eben weiter. Einen Zeitplan gibt es nicht. Da alle noch bis zum 31. Dezember an die ELF gebunden sind, können sie ohnehin wenig konkret machen.
Panik ist also noch nicht angebracht; alle EFA-Teams haben weiterhin das Ziel, 2026 miteinander Football zu spielen und werden dieses verfolgen. Doch das Öffentlichwerden von größer werdenden Differenzen sowie Austritte von Teams – ob formell oder nicht – lassen das Vertrauen in das Projekt auch nicht unbedingt anwachsen.
Anmerkung.: Stunden nach dem Erscheinen dieses Artikels wurde bekannt, dass am Montag, 10.11.2025, nach dem NFL-Berlin Spiel, in dessem Vorfeld ein finales Treffen mit Entscheidungen und Vertragsunterzeichnungen auf dem Programm stehen sollen, eine öffentliche Bekanntmachung zu erwarten ist.
Alfred Tkaczuk
(Quelle: Rheinische Post - Stefan Janssen)





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